Der polnische Senat hat mit den entscheidenden Arbeiten zur Novellierung des Gesetzes zum Gesundheitsschutz vor den Folgen des Konsums von Tabak und Tabakerzeugnissen begonnen, was bedeutsame Veränderungen für den E-Zigaretten- und alternativen Nikotinprodukte-Markt in Polen signalisiert. Das sogenannte "neue Tabakgesetz", dessen Kernbestimmungen voraussichtlich ab dem 1. Juli 2025 in Kraft treten werden, zielt darauf ab, bestehende Regulierungen zu verschärfen, wobei der Fokus primär auf der Verhinderung des Zugangs und Konsums durch Minderjährige liegt.
Ein Eckpfeiler der vorgeschlagenen Novellierungen ist ein vollständiges Verkaufsverbot aller Arten von elektronischen Zigaretten (E-Zigaretten) und deren Nachfüllbehälter an Personen unter 18 Jahren. Kritisch ist, dass dieses Verbot unabhängig davon gilt, ob das Produkt Nikotin enthält oder nikotinfrei ist. Diese Maßnahme ist eine direkte Antwort auf wachsende Bedenken der öffentlichen Gesundheit bezüglich des Dampfens bei Jugendlichen.
Ebenso wird der Verkauf von Nikotinbeuteln an Minderjährige ebenfalls untersagt. Der Gesetzesentwurf führt weitreichende Beschränkungen für Vertriebskanäle und Werbemaßnahmen ein. Die neuen Regelungen umfassen ein Verbot des Fernabsatzes (einschließlich Online-Verkauf) von nikotinfreien E-Zigaretten und Nikotinbeuteln. Darüber hinaus ist ein vollständiges Werbeverbot für diese spezifischen Produkte geplant, mit dem Ziel, deren Sichtbarkeit und Attraktivität zu reduzieren, insbesondere für junge Verbraucher.
Die Novellierungen zielen auch darauf ab, die Liste der öffentlichen Orte zu erweitern, an denen die Nutzung von E-Zigaretten verboten sein wird. Das Nutzungsverbot für E-Zigaretten mit nikotinfreiem Liquid (solche, die Dampf ohne Nikotin ausstoßen) wird auf alle öffentlichen Bereiche ausgedehnt, in denen die Nutzung nikotinhaltiger E-Zigaretten derzeit untersagt ist. Dies umfasst unter anderem:
- Schul- und Kindergartengelände
- Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs
- Restaurants
- Kinderspielplätze
Zusätzlich wird der Verkauf von E-Zigaretten und Nikotinbeuteln in Gesundheitseinrichtungen, Schulen und Bildungseinrichtungen, Sport- und Freizeitanlagen sowie in Verkaufsautomaten und Selbstbedienungssystemen verboten.
Diese umfassenden Änderungen werden voraussichtlich erhebliche Auswirkungen sowohl auf Unternehmen als auch auf Verbraucher in Polen haben. Das Verkaufsverbot an Minderjährige, insbesondere für nikotinfreie E-Zigaretten, und das Verbot des Online-Verkaufs für diese Produkte werden eine Neuorganisation der Geschäftsmodelle für viele Einzelhändler erforderlich machen, was wahrscheinlich zu einer stärkeren Fokussierung auf den stationären Handel und potenziell zu einer Marktkonsolidierung führt. Erwachsene Konsumenten werden mit Einschränkungen konfrontiert, wo sie selbst nikotinfreie E-Zigaretten legal nutzen können, und könnten ihre Einkaufsmöglichkeiten eingeschränkt sehen. Die langfristigen Auswirkungen werden von der Wirksamkeit der Durchsetzung und der Marktanpassung an diese strengeren Regulierungen abhängen.
- Nachrichtenquelle: Nowy zakaz e-papierosów w Polsce. Senat zaostrza przepisy